Am 28.05.2025 war es wieder soweit. Die Radsparte fuhr, buchungstechnisch diesmal für 6 Tage, mit 17 Teilnehmer/innen nach Westerstede zur Rhododendronblüte. Die Wettervorhersagen ließen nichts Gutes ahnen, aber wir fuhren trotzdem mit 8 Autos und unserem Fahrradanhänger. Die Anfahrt zeigte von Regen bis Sonne ziemlich alle Prognosen und so waren wir froh, als wir am Hotel ankamen und es nicht regnete. Da der Check-In erst ab 15:00 Uhr möglich war, nutzten wir die verbleibende Zeit für eine erste „Einrolltour“. Die ersten 10 Km gingen im Bogen um Westerstede herum. Teilweise über schmale Waldwege, mit meterdicker Buche quer über dem Weg und Restfeuchtigkeit erreichten wir unser erstes Highlight, den Draisinenbahnhof. Hier gab es erstmal eine kleine Einweisung für die gebuchten Draisinen. Eine 4er, mit 2 Radlerplätzen, und eine 16er Club-Draisine mit 4 Radlerplätzen – die hatte aber Stromunterstützung.
Nach der Aufteilung gings los über ca. 7 Kilometer Strecke mit 3 möglichen Zwischenstationen zum Endbahnhof Ocholdt. Während immer 6 Personen „treten“ mussten, konnten die anderen ihre mitgebrachten Getränke und Speisen verzehren. Es war eigentlich leicht zu fahren, aber durch eine hohe Trittfrequenz strengte es doch an und so wurde locker durchgewechselt.
Auf der Hinfahrt verloren, auf der Rückfahrt (Gott sei Dank) gesehen, aber nicht beachtet, mussten wir bei den Rädern feststellen, dass eine Steuereinheit fehlte. Ohne die geht am E-Bike gar nichts. So machten sich vier auf zum „Schwellenlauf“ über 2 x 2,5 Km. Wie schwierig das ist, merkt man daran, dass die Schwellen keinen Schrittabstand haben.
Die Restgruppe fuhr derweil kurze 2 Km zurück zum Hotel. Hier konnte jetzt eingecheckt, die Fahrräder versorgt und Vorbereitungen für den „Resttag“ getätigt werden.
Ab 19:00 Uhr fanden sich dann alle zum Abendmenü in Büffetform ein. Anschließend gings mit diversen Spielen und Gesprächen zum gemütlichen Teil bis schließlich alle ins Bett kamen.
Der zweite Tag, laut Prognose gegen 16:00 Uhr Regen, begann mit Frühstück und der ersten Tagestour. Am Himmelfahrtstag war die große „Rhododendron-Tour“ vorgesehen und so fuhren wir etwas früher als geplant los, um vor dem Regen zurück zu sein.
Das erste Highlight dieses Tages war der Park „Hobbie“. Spätestens hier erkannten 7 Teilnehmer, dass sie 2016 mit Udo Osten schon einmal hier waren. Nach einem obligatorischen Gruppenfoto ging es weiter. Entlang der Strecke konnten wir wunderschöne Gärten mit tollen, blühenden Rhododendren, auch im Wald und zwischen den Bäumen bestaunen. Auf halber Strecke besuchten wir das Café „Renkens Bauerndiele“ in Wiefelstede. Hier konnten wir uns mit Kaffee, Tee und leckerem Kuchen stärken, um dann im Rhododendron-Park „Gristede“ einen gemütlichen und entspannten Spaziergang durch die herrliche Landschaft zu genießen. Leider fing es nach den geplanten 60 Minuten Aufenthalt etwas an zu tropfen. Eine Stunde zu früh. Kurz entschlossen wurde die Route, welche eigentlich um das Zwischenahner Meer gehen sollte, gekürzt und so blieben wir oberhalb auf direkter Strecke zum Hotel. Trotz um 10 Km gekürzter Route hatten wir alle Höhepunkte angefahren und konnten bei teilweise leichten Tropfen, trocken im Hotel ankommen.
Das Abendmenü gab es heute schon um 18:30 Uhr und alle waren froh, dass sie drinnen waren und den Regen draußen sahen. Auch der heutige Abend wurde mit Spielen und Gesprächen beendet.
Auf gings am dritten Tag mit dem Motto „Urwald“ und vielen Erinnerungen. Auch hier fuhren wir wieder über tolle Fahrradstrecken nördlich von Westerstede. Im Laufe der Fahrt ließen die Rhododendren nach und wir sahen immer mehr landwirtschaftliche Flächen und Waldgebiete. Als ein Badesee mit Toilette auftauchte, kam die Erinnerung hoch, „hier war ich schon mal“ und die plötzlich am Weg liegende „Rutteler Mühle“ war auch ein Haltepunkt der Tour von damals. Jetzt waren alle auf unser nächstes Ziel, den „Urwaldhof“ gespannt. Diese Einkehrmöglichkeit wurde auch 2016 genutzt und führte zu vielen Gesprächen über den „Juchtenkäfer“. Wir wurden von einer total entspannten und nicht aus der Ruhe zu bringenden Wirtin empfangen und mit den gewünschten Speisen versorgt. Nach der Stärkung ging es wie oben beschrieben zurück und die Rhododendren nahmen wieder zu, je näher wir dem Hotel kamen.
Da heute alles reibungslos und ohne Regen ablief, waren wir recht früh, zurück so dass die Zeit für einen ausgiebigen Bummel durch Westerstede genutzt wurde. Die Geschäfte hatten offen und die Eisdielen warteten schon auf uns.
Abendessen, spielen und das wars dann auch für den Freitag.
Die „Mühlentour“ war für den vierten Tag vorgesehen. Da wir das Zwischenahner Meer am zweiten Tag nicht erreichten, wurde die Mühlentour etwas abgeändert, so dass wir erstmal kurz am „Meer“ waren, dann zum Fischgeschäft Bruns in Bad Zwischenahn fuhren um uns einzudecken, um dann einen weiteren Abstecher an das Zwischenahner Meer mit einer längeren Rast zu machen. Danach begann die eigentliche Mühlentour mit sechs Ammerländer Mühlen durchs schönste Moor und Weideland. Bei der „Querensteder Mühle“ kehrten wir kurz für ein Kaltgetränk ein und über abwechslungsreiche, kurvige Passagen fuhren wir wieder zurück ins Hotel. Abendessen und geselliges Beisammensein schlossen auch diesen Tag ab
Der fünfte Tag, mit längster Strecke, lag vor uns – ein Abstecher zur Nordsee. Aber vorher wollten wir noch einmal unser ehemaliges Quartier besichtigen. Es war nicht wiederzuerkennen und auch die Gastronomie hatte vom Hotel zum einfachen Thai-Restaurant gewechselt. Dann gings ab nach Norden und auch hier wichen die blühenden Rhododendren schnell der normalen Vegetation.
Nach 30 Kilometern erreichten wir mit Varel unser heutiges Tagesziel und machten dort für eine Stunde Pause. Hier konnte auf der „Fressmeile“ einiges bestaunt und genossen werden. Vom Café „Ton Appelboom“, über die „Kleinste Kneipe Deutschlands“ bis hin zum „Eisernen Mann“ und diversen Fischbuden war alles vertreten. Trotzdem wurde nach nur 1,5 Km erneut gehalten, um an der legendären Fischbude „Fisch Wilters“ Halt zu machen und leckere Fischbrötchen für eine spätere Rast zu besorgen.
Um diese Rast zu erreichen, mussten wir einen sehr langen Weg, mit teilweise sandigem aber festen Boden befahren. Dazu wurde der Gegenwind immer stärker. Hier hatte unsere einzige, mit „normalem“ Rad fahrende Teilnehmerin, arg zu kämpfen. Da tat die Pause mit den erworbenen Einkäufen so richtig gut.
Weiter ging es zum Nächsten Aha-Moment. Wir sahen ein bisher unbekanntes Schild (kein Durchkommen für Fußgänger und Radfahrer) und ignorierten es. So kam es, dass wir eine 5 Km lange Besichtigungstour zu einer Baustelle fuhren, um uns davon zu überzeugen, dass das Schild der Wahrheit entsprach. Es war keine querende Baustelle, sondern der alte Pflastersteinweg war über etliche Meter bis zu beiden Seiten des Waldes aufgenommen, um einen neuen Weg zu erstellen.
Na gut, zurück und eben an der Autobahn entlang, was etwas lauter wurde. Aber auch heute kamen wir ohne Regen oder Panne wieder glücklich zurück ins Hotel, um den restlichen Abend wie gewohnt zu verbringen.
Beim Abendessen wurde dann über den Verlauf des morgigen Abreisetages gesprochen. Für ca. 13:00 Uhr war Regen angesagt und so entschloss sich die Mehrheit, bereits nach dem Auschecken die Rückreise anzutreten.
Der letzte, sechste Tag war Abreisetag, aber mit geplanter „Ausrolltour“.
Die meisten Teilnehmer checkten bis 11:00 Uhr aus, verluden die Räder um dann individuell nach zu Hause fahren.
Nach dem Auschecken und Kofferverstauen starteten fünf „Nimmersatte“ bereits um 9:30 Uhr, weil Regen angesagt war, zur „Ausrolltour“ zur Hengstforder Mühle am Apener Tief. Auch diese Tour bot noch einmal schöne Wege und Eindrücke. So früh am Tag war die Mühle noch geschlossen. Daher ging es nach einer kurzen Pause weiter und mit nur 30 Km war auch für die letzten fünf die Fahrradreise beendet.
Noch einmal kurz im Hotel Tschüs sagen, um uns für den tollen Aufenthalt und die gute Gastfreundschaft zu bedanken, die Räder verladen und . . . kaum im Auto begann es zu Tropfen – so soll es sein.
Sechs herrliche Tage, ohne Regen, ohne Panne gingen zu Ende. Viel gesehen, viel erlebt, viel geradelt. Alle Fahrten zusammen ergeben ca. 260 Km. Jetzt warten wir auf neue Ziel-Ideen. Wo geht es in 2026 hin? Wer kommt mit?
RW